Halle (Saale) – Wirtschafts- und Messestandort mit Tradition

Halle (Saale), die größte Stadt im Bundesland Sachsen-Anhalt, ist ein bedeutender und zentraler Standort in einer Wirtschaftsregion mit Tradition und Perspektiven. Gelegen in einer der ältesten Industrieregionen Deutschlands kann sie auf eine tausendjährige wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung zurückblicken.

 

Wenig bekannt ist die Rolle Halles als Ausgangspunkt der europäischen Aufklärung Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts.
Christian Wolff, Philosoph und Mathematiker, wird als der Vater der europäischen Aufklärung angesehen und legte mit seinen Werken die Grundlage der Aufklärung. Immanuel Kant fühlte sich der Lehre Wolffs innerlich und geistig verbunden und zeigt in seinen Schriften viele Merkmale geistiger Verwandtschaft mit Wolff.

Der Rechtsgelehrte Christian Thomasius der 1687 zum ersten Mal in Deutschland Vorlesungen nicht in lateinischer, sondern in deutscher Sprache hielt, zog es von Leipzig ins kurbrandenburgische Halle. An der 1694 gegründeten Friedrichs-Universität war er maßgeblich beteiligt. Wie Wolff war Thomasius Anhänger der Vernunft und des Naturrechts. Was die Herrschaft der eigenen Vernunft einschränke, bezeichnete Thomasius als „Vorurteil“. Hierunter verstand Thomasius in erster Linie die geistige Blockade durch Ideologie und Mystik. Thomasius trennte Recht von Religion und war ein entschiedener Gegner der Hexen- und Ketzerverfolgung.

Mit ihm in regem Austausch stand der Priester und Pädagoge August Hermann Francke, der anfänglich Waisen und Armenkindern gemäß ihrer Begabung menschliche Förderung und eine vorzügliche Ausbildung ermöglichte. Später wurden Jungen und Mädchen in seiner Einrichtung statt durch den weitverbreiteten Hausunterricht systematisch in einer gemeinschaftlichen Schule, aber in getrennten Klassen, unterrichtet und erzogen. Die daraus hervorgegangenen Franckesche Stiftungen war ein lebendiger Organismus aus Erziehungsanstalten, aus Bibliothek und Naturalienkabinett, Botanischem Garten, Druckerei und Verlagsbuchhandlung, aus Bibelanstalt, Krankenhaus und Apotheke mit Medikamentenversand in die ganze Welt.

 

Die alte Salz-, Hanse- und Universitätsstadt präsentiert sich heute als moderne und zukunftsorientierte Großstadt. Der Saalestadt kommt eine führende Rolle bei der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung der Region zu. Ein Einzugsgebiet von mehr als 1,5 Millionen Einwohnern im mitteldeutschen Ballungsraum und nicht zuletzt die überragende Bedeutung als kulturelles Zentrum Sachsen-Anhalts machen sie zu einem beachteten Wirtschafts- und Messestandort.
Mit Beschluss des Kabinetts vom 1. März 2023 hat die Bundesregierung Halle (Saale) als künftigen Standort des "Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation" benannt. Der Baubeginn könnte in 2028 erfolgen, die Baufertigstellung bis 2030. Die Bundesregierung möchte damit die Transformationserfahrung im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung sichtbar machen. https://verliebtinhalle.de/fileadmin/zukunftszentrum/PDF_Broschueren_Zukunftszentrum/Folder_A5_Zukunftszentrum_20.04.2023_online.pdf